Schulseelsorge ist seit vielen Jahren ein fester Bestandteil an der THS und es ist auch schon lange eine Form der Präsenz von Kirche in Schule.
Schon in der Bibel ist die Seelsorge bei Jesaja begründet: „Ich stärke dich. Ich helfe dir auch. Ich halte dich fest bei deiner Rechten“ (Jes 41,10.13). Durch diesen Grundsatz bietet Schulseelsorge eine Möglichkeit den ganzen Erfahrungs – und Lebensraum Schule mit zu gestalten und Menschen auf dem Weg durch diesen eine Unterstützung zu bieten. Des Weiteren hat sie die Möglichkeit an Schulentwicklung und an der Schulkultur mitzuwirken. Dabei ist dies nicht auf eine Religion bestimmt, sondern hilft gerade mit religiöser und kultureller Vielfalt umzugehen.
Die Schulseelsorge hat vier Hauptaufgabenfelder:
1. Seelsorgerliche Begleitung aller Menschen im Lebensraum Schule (Schüler*innen, Kolleg*innen)
2. Vernetzung und Kooperation in Verbindung mit der Gestaltung des Lebensraums Schule
3. Geistliche Angebote, z.B. Schulgottesdienste und Andachten zu besonderen Anlässen, wie Trauerfällen oder eine Atempause für Abiturient*innen und vielen mehr
4. Bildungs – und Freizeitangebote, z.B. Fahrten, Kulturabende etc.
Die seelsorgerische Begleitung aller Menschen im Lebensraum Schule hat an der THS eine langjährige Tradition. Diese möchte ich gerne fortsetzen und Schülerinnen und Schülern, Kolleginnen und Kollegen, sowie allen Personen der Schulgemeinschaft Gesprächsangebote machen und den Teil der Seelsorge, der Seelsorge als Gespräch versteht, besonders hervorheben. Schon bei der Vorstellung dieses Angebotes soll den Ratsuchenden klar werden, dass die Gespräche mit der Seelsorgerin absolut vertraulich behandelt werden. Diese Klärung schafft eine Grundlage für ein Gespräch, dass auf Vertrauen basiert und indem beide Parteien sich auf Augenhöhe begegnen. Dies ist mir vor allem bei der Arbeit mit jungen Erwachsenen und Erwachsenen wichtig, da diese oft solche Gesprächspartner nicht in ihrem Umfeld haben und für sie dies eine besondere Situation ist. Auch den Kolleg*innen muss dieser Unterschied klar sein, damit sie sich dessen bewusst sind, wenn sie Schüler*innen an die Seelsorge verweisen und wenn sie Rat für sich persönlich suchen.
Weiterhin soll das Handlungsfeld der Schulseelsorge Kooperation und Vernetzung berücksichtigt werden. Wir haben an der THS ein vielzähliges Angebot an Beratung, dass allen Mitgliedern der Schulgemeinschaft zur Verfügung steht. Durch die Gründung der Fachgruppe Beratung kann eine gute Vernetzung stattfinden. Falls die Angebote an der Schule nicht ausreichen, kann ich Hilfe bei kirchlichen Stellen empfehlen. Alle Beteiligten der Schulgemeinde sollen sich an der Schule wohlfühlen und diese als Lebensraum wahrnehmen.
Neben der vorher beschriebenen Tradition der seelsorgerischen Begleitung steht auch die Tradition der geistlichen Angebote, die an der THS immer als religiöse Feiern für alle gestaltet werden. Diese beschränkten sich in letzter Zeit meist auf Andachten zu Trauerfällen oder Gedenkfeiern zu Ereignissen wie dem Anschlag in Hanau. Solche geistlichen Angebote wird es auch in Zukunft geben. Wünschenswert wäre es auch Angebote zu erfreulicheren Anlässen zu gestalten, z.B. ein Angebot zur Besinnung im Advent oder in der Passionszeit. Bei all diesen Angeboten muss deutlich gemacht werden, dass diese offen für alle sind und gerade die Vielfalt der Teilnehmer*innen diese belebt und bereichert.
Der THS ist es auch wichtig ihrem Motto „Verschiedenheit achten, Gemeinschaft stärken“, immer im Dialog aller, treu zu bleiben, dabei spielt die ethische bzw. nicht-religiöse Perspektive ebenfalls eine Rolle. Dies sind allerdings Wünsche für die Zukunft und die Weiterentwicklung der Schulseelsorge an der THS