Chancen bilden – Fit fürs Studium

Kooperation mit der Frankfurt University of Applied Sciences für Schülerinnen und Schüler aus nichtakademischen Familien

Seit dem 23. September 2010 haben die Frankfurt University of Applied Sciences und fünf Schulen die Kooperationsvereinbarung zum Projekt „Chancen bilden – Fit fürs Studium“ unterzeichnet. Mit dem Projekt werden Schülerinnen und Schüler aus nichtakademischen Elternhäusern im letzten Schuljahr vor dem (Fach)-Abitur gezielt gefördert. Ihnen soll so der Einstieg in ein erfolgreiches Studium erleichtert und Abbrecherquoten durch die gezielte Wahl des Studienfachs verringert werden.

Im Rahmen des Projektes werden u. a. Seminare in den Fächern Mathematik, Deutsch, Englisch und Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens angeboten, sowie Vorträge über Studienmöglichkeiten und Beratung bei der Studienfachwahl. Außerdem erhalten die Geförderten bei Bedarf zusätzlich Nachhilfeunterricht. Studentische Mentoren der Frankfurt University of Applied Sciences begleiten die Schüler, sowohl auf dem Weg ins Studium, als auch durch die Anfangszeit des Studiums.

Für „Chancen bilden“ können sich Schüler bewerben, in deren Familie bisher niemand studiert hat oder deren Eltern über geringe finanzielle Mittel verfügen. Mit dem Projekt schließt die THS eine Lücke in der gezielten Förderung von Schülerinnen und Schülern aus hochschulfernen Familien bis zu einem erfolgreichen Studium.

Das Projekt wird aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst und der Europäischen Union (Europäischer Sozialfonds) gefördert. Projektpartner der sind neben der Theodor-Heuss-Schule, die Max-Eyth-Schule (Dreieich-Sprendlingen) die Ernst-Reuter-Schule I (Frankfurt), Bettinaschule (Frankfurt), und Franz-Böhm-Schule (Frankfurt). Geleitet wird das Projekt von Frank Heiner Weyel, dem Studienberater an der FH Frankfurt.

Weitere Informationen unter: http://www.fh-frankfurt.de/chancenbilden

Zur Geschichte der Kooperation mit der Frankfurt University of Applied Sciences

Seit Beginn 2008 besteht eine Kooperation zwischen der THS und der Frankfurt University of Applied Sciences. Im Folgenden erläutert der Studienberater von der Frankfurt University of Applied Sciences. Frank Heiner Weyel die Motive und Ziele, welche die Kooperation von seiner Institution mit uns bzw. den beteiligten Schulen begründen.

Verstärkte Kooperation zwischen Schulen und Hochschulen

Als ich vor vielen Jahren mit meiner Tätigkeit in der Studienberatung begann, wurde mir von der Hochschulleitung der Bericht „Kooperative Strukturen an der Schnittstelle Schule/Hochschule zur Studien- und Berufswahlvorbereitung“ der Bund-Länder-Kommission in die Hand gedrückt. Das Anliegen war, ich möge mich diesem Thema in der Zukunft widmen. Der sperrige Titel suggerierte nicht gerade eine spannende Lektüre, tatsächlich aber sollte ich in den darauf folgenden Jahren erfahren, dass sich dahinter ein nicht nur für alle Oberschüler, sondern auch für viele Eltern ein äußerst spannendes Thema verbirgt.

Wie werden junge Menschen auf ihr Studium vorbereitet? Was tun die Schulen und wie unterstützen die Hochschulen sie dabei? Welchen Stellenwert hat die Kooperation von Hochschulen mit Schulen in Bezug auf die richtige Auswahl von potentiellen Studierenden?

Nicht zuletzt hat das neue Studienstruktursystem die Zusammenarbeit der Frankfurt University of Applied Sciences mit Schulen aus dem Rhein-Main-Gebiet neuen Schub verliehen.

Wir haben dazu in den vergangenen zwei Fortbildungsveranstaltungen für Lehrerinnen und Lehrer durchgeführt, sie dort mit dem Bologna-Prozess vertraut gemacht und den Dialog gesucht.

Wir haben offensiv mit neuen Flyern und unserer Schulbroschüre für die Kooperation geworben und unsere Beratung angeboten.

Entweder kamen Jahrgangsklassen zu uns (wie z.B. aus der THS) oder wir wurden in die Schulen eingeladen. Es geht uns dabei darum, die Schülerinnen und Schüler über Studienmöglichkeiten zu informieren, ihnen ebenso auch Schritte aufzuzeigen, wie sie ihre eigenen Stärken und Studienpräferenzen erkennen können. Ziel ist, dass die Schülerinnen und Schüler sich rechtzeitig mit ihren eigenen Interessen und Stärken und den dazu passenden Studiengängen beschäftigen und sich nicht „blind“ in ein Modefach stürzen. Dabei machen wir die Erfahrung, dass die Mehrheit noch keine genaueren Vorstellungen vom Studium hat.

Verstärkt bemühen sich private Hochschulen und kommerzielle Institute um die Akquisition von Abiturienten. In diesem Konkurrenzkampf mit privaten Anbietern, aber auch den Universitäten müssen wir uns positionieren, wobei wir als staatliche Hochschule mit stark berufsbezogenen Studienangeboten große Vorteile haben. Nicht nur die Fachoberschulen interessieren sich für uns, sondern auch die Gymnasien.

Die Kooperationen zwischen Schulen und unserer Hochschule haben sich in den letzten Jahren aufgrund wachsenden Orientierungsbedarfs verstärkt. Der anfangs erwähnte Bericht der Bund-Länder-Kommission empfiehlt deshalb ganz richtig: „… bestehende Kooperationsprojekte von Schulen und Fachhochschulen auszubauen und weitere einzurichten, dazu die Arbeit vor allem der zentralen Studienberatungsstellen, aber auch der dezentralen Studienfachberatungen in den Hochschulen zu stärken, auszubauen und in ihrer Qualität zu sichern.“

Einen weiteren Schritt sind in diese Richtung sind wir im Rahmen der Kooperation mit der Theodor-Heuss-Schule in Offenbach gegangen.

Diese Kooperation besteht aus mehreren Modulen:

  • Regelmäßiger Besuch von FOS-Klassen in der Frankfurt University of Applied Sciences mit exemplarischem Kennenlernen einzelner Studiengänge
  • Workshop: 6 Schritte zur richtigen Studienentscheidung
  • Teilnahme am „Schnupperstudium“
  • Vortrags- und Gesprächsangebote in der THS in Offenbach
  • http://www.fh-frankfurt.de/chancenbilden