Auszeichnungen
(Verschiedenheit achten – Gemeinschaft stärken)
2014 Integrationspreis der Stadt Offenbach
2006 1. Platz (Preisgeld: 5000 Euro)
Thema: Direktwahl einer Oberbürgermeisterin/einer Oberbürgermeisters in der Stadt Offenbach am Main im Jahre 2005, „Grundlagen, Meinungsumfragen, Wahlergebnis, Wahlanalyse“
Urkunde für das einzigartige Projekt
Bericht der Frankfurter Rundschau vom 12.7.2017
Für das internationale Sozial- und Kulturprojekt zwischen Russland und Deutschland hat das Performanceprojekt „Zwischenraum“, eine Auszeichnung in Form einer Urkunde erhalten. Damit wurde die Kooperation zwischen unserer Schule, der Regisseurin Anna Yunysheva, dem Kellertheater und der Theaterakademie Sankt Petersburg – anlässlich des Theaterfestivals „Harlekin“ in Sankt Petersburg im April 2017 – gewürdigt.
Unsere teilnehmenden „InteA-Schüler“ haben diese Urkunde gemeinsam mit unserem Schulleiter Horst Schad, der Regisseurin Anna Yunysheva und der verantwortlichen Lehrerin des Theaterprojekts Pia Blume am 12. Juni feierlich in unserer Schule an einem zentralen Platz platziert.
Alle Beteiligten sind stolz auf diese Urkunde aus Russland, auf der steht: „Diplom, Russischer Theatralischer Nationalpreis, Festival der Schauspielkunst für Kinder ‚Harlekin‘“.
bundesweiten Hildegard Hamm-Brücher-Förderpreis
Sehr erfreut waren die Projektleiterinnen Carolin Simon-Winter und Gonca Aydin als sie im Juni über eine Pressemitteilung des Fördervereins „Demokratisch Handeln“ darüber informiert wurden, dass sie in diesem Jahr mit ihrem Projekt „Verschiedenheit achten – Gemeinschaft stärken“ den Hildegard Hamm- Brücher-Förderpreis verliehen bekommen.
Dieser Preis besteht aus einem Hauptpreis und zwei schul- oder projektbezogenen Sonderpreisen.
Der Hauptpreis geht an Personen des öffentlichen Lebens, die sich maßgeblich und mit herausragenden Beiträgen in der Praxis oder in der Wissenschaft um die „Demokratische Erziehung“ verdient gemacht haben. In diesem Jahr erhält ihn der Bezirksbürgermeister von Berlin – Neukölln, Heinz Buschkowsky.
Erfreulich ist, dass auch die Theodor – Heuss – Schule mit dem Projekt „Verschiedenheit achten – Gemeinschaft stärken“, im Rahmen des Schulprojektes Interkulturelles Lernen – damit Bildung gelingt, welches sie in der Ausschreibung 2010 des Wettbewerbs „Demokratisch Handeln“ eingereicht hatte, mit einem der beiden Sonderpreise ausgezeichnet wird. Begründet wurde dies u. a. damit, dass in Zeiten von Islamphobie und gegenseitigen Vorurteilen der Religionen eine der wichtigsten Fragen der Gesellschaft der Gegenwart im Rahmen des Projekts thematisiert wird. Damit wird ein wichtiger Beitrag zur Integration und Verständigung aller Bürger dieses Landes geleistet. Diese Arbeit sei eine wichtige Grundlage für das Funktionieren unserer Demokratie. Ein Hauptpfeiler dieses THS Projektes ist der überkonfessionelle Religionsunterricht.
„Dank an zwei „Leuchttürme““
Stadt verleiht den Integrationspreis an Hibba Kauser und die Theodor-Heuss-Schule
Mit dem Integrationspreis würdigt die Stadt besonderes Engagement und erfolgreiche Projekte für Integration und beim Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung.
In diesem Jahr gab es zwei Preisträger: Am Donnerstagabend nahmen Stadtschulsprecherin Hibba Kauser und die Theodor-Heuss-Schule die Auszeichnung entgegen.
Seit nunmehr 18 Jahren verleiht die Stadt Offenbach den Integrationspreis als Anerkennung an Initiativen oder Einzelpersonen. Für Bildungsdezernent Paul-Gerhard-Weiß sind die Preisträger „Vorbilder, Leuchttürme und Alltagshelden“. Dennoch wäre der Stadtrat nicht unzufrieden, wenn der Preis in absehbarer Zukunft nicht mehr vergeben werden würde. Aus einem einfachen Grund: „Unsere Vision ist, dass wir irgendwann niemanden mehr für gelungene Integrationsprojekte auszeichnen, weil Integration in unserer Gesellschaft selbstverständlich geworden ist“, sagte er in seiner Laudatio auf die Theodor-Heuss-Schule (THS), einem der beiden diesjährigen Preisträgern. Die Wahl fiel auf die Berufsschule, da sie sich in zahlreichen Projekten für die Integration von Menschen in Offenbach engagiert. Dabei profitiert die Schule von eigenen Erfahrungen, schließlich haben rund 70 Prozent der 2049 Schüler einen Migrationshintergrund. „Das ist eine sehr große Auszeichnung, mit der wir nicht gerechnet haben“, freute sich die stellvertretende Schulleiterin Ute Steinmeyer über den Integrationspreis. Das Besondere daran sei, dass die Schule nicht für ein spezielles Projekt ausgezeichnet wurde, sondern für ihre langjährige Integrationsarbeit.
In seiner Rede nannte Paul-Gerhard Weiß Beispiele für die Aktivitäten der Schule, etwa die Migrationsberatung, Sprachstandserhebungen, wodurch die Deutschkenntnisse der Schüler gezielt gefördert werden oder die Info- und Kulturabende, die regelmäßig unter dem Motto „Interkulturelles Lernen – damit Bildung gelingt“ stattfinden.
Um Berufsschülerinnen und Berufsschülern in der globalisierten Arbeitswelt mit Wissen über Globalisierung und mit interkulturellen Kompetenzen zu wappnen, haben wir am Projekt „Grenzenlos – Globales Lernen in der beruflichen Bildung“ teilgenommen. Viele Lehrkooperationen mit Grenzenlos-Lehrpartnern/-innen aus Afrika, Asien und Lateinamerika wurden in der Vergangenheit durchgeführt. Wir haben eine Selbstverpflichtung unterzeichnet, um auch weiterhin Globales Lernen an unserer Schule gezielt zu fördern. Dieses besondere Engagement wurde mit der Auszeichnung zur „Grenzenlos-Schule“ am 20. Dezember gewürdigt.
Die ganze Welt an einem Platz
Vielfalt und Wertschätzung waren die Worte, welche in den Würdigungsreden der Akteure zur Verleihung des Zertifikats zur Grenzenlos-Schule oft genannt wurden. Der Schulleiter der Theodor-Heuss-Schule (THS) Horst Schad lobte in seiner Eröffnungsrede am 20.12.2017 die Aktivitäten der Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Projekts „Grenzenlos – Globales Lernen in der beruflichen Bildung.“
Interkulturelle Kompetenzen fördern
Die Lehrkräfte haben viele Lehrkooperationen mit „Grenzenlos Lehrpartnern“ aus Afrika, Asien und Lateinamerika durchgeführt. Dieses Engagement mache ihn stolz und passe zu einer Schule, an der über 100 Nationaltäten zuhause sind und wo die ganze Welt an einem Platz versammelt sei. Die Akzeptanz der Vielfalt und das Wissen über interkulturelle Kompetenzen sind Grundvoraussetzungen für gelingendes Lernen, so Horst Schad.
Der Schule gehe es dabei vor allem darum, die Berufsschüler vor dem Eintritt ins Berufsleben mit Wissen über Globalisierung und interkulturellen Kompetenzen zu wappnen. Deshalb unterzeichnete die THS auch eine Selbstverpflichtung, um globales Lernen zu fördern.
Weltoffene Schule
Dr. Julia Boger von World University Service (WUS) betonte in ihrer Würdigungsrede, dass die Vielfalt an der THS besonders sichtbar wertgeschätzt würde. Der Schulleiter Hotst Schad schaffe ein Klima der Weltoffenheit, was daran zu erkennen sei, dass im Vergleich zu anderen Schulen viele Lehrkräfte an Lehrkooperationen beteiligt sind.
Die Themen Nachhaltigkeit, kulturelle Vielfalt und soziale Gerechtigkeit, wofür „Grenzenlos“ sich einsetzt, werden in der THS in den Unterricht eingebracht und kritisch thematisiert. Das offene und dynamische Klima der Schule zeige sich auch am Leitbild und den Bildungsangeboten der Schule.
Papa Mor Diop, der 2007 aus dem Senegal nach Deutschland kam, arbeitet als ehrenamtlicher Referent bei Grenzenlos. Er stellte den anwesenden Schülerinnen und Schülern in seiner kurzen Ansprache seine Tätigkeitsbereiche Bildung und Migration vor. Er fühle sich den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen verpflichtet und engagiert sich dafür, da er daran glaubt, dass Bildung über alle Grenzen hinweg Menschen verbinden kann.
Konsumverhalten verändert
Anika Kaiser aus der Berufsschule einer Klasse im Einzelhandel (EH01a) berichtete davon, dass sie im Rahmen des Projekts viel über Fairtrade und besonders über die Situation von Kaffeebauern in Afrika gelernt habe. Sie war davon so beeindruckt, dass sie ihre Eltern davon überzeugen konnte, nur noch Kaffee zu kaufen, der ein Fairtrade-Siegel trägt.
Mit der Übergabe des Zertifikats zur Grenzenlos-Schule endete eine Feier, die im Sinne der Anwesenden dazu beitragen soll, dass unsere Welt ein wenig gerechter und grenzenloser wird.
Dieser Artikel erschien am 21.12.2017 in der Frankfurter Rundschau.
Informationen zum Projekt „Grenzenlos – Globales Lernen in der beruflichen Bildung“
Fragen zu dem Projekt beantwortet Dr. Julia Boger, boger@wusgermany.de, 0611/9446051
…und lobt deren Engagement
Hoher Innovationsgrad
OFFENBACH Die Hessische Landesregierung putzt die Schulklinken.
Minister und Staatssekretäre sind während der „Zukunftswoche“ in Bildungseinrichtungen unterwegs. Offenbachs Theodor-Heuss-Schule (THS) empfing Europastaatssekretär Mark Weinmeister und stellte ihm innovative Ideen und Projekte vor.
Dass ein Staatssekretär den Stoff der vergangenen Unterrichtsstunde abfragt, kommt nicht aller Tage vor. Die Theodor- Heuss-Schüler können bei dem Besucher aus Wiesbaden trotz Aufregung mit Wissen punkten. Mark Weinmeister, Staatssekretär für Europaangelegenheiten, interessiert sich am gestrigen Freitag aber nicht nur für die Lernerfolge der Offenbacher Schülerinnen und Schüler.
Die THS begrüßte den CDU-Mann im Rahmen der Zukunftswochen der hessischen Landesregierung. Unter dem Motto „Bildung, Wissenschaft und Forschung“ sind im April alle Minister und Staatssekretäre an hessischen Schulen und Hochschulen unterwegs, die sich durch besonders zukunftsweisende Aktivitäten auszeichnen. Mit einem offenen Raumkonzept, einem Schulversuch, der die Berufswahlkompetenz Jugendlicher stärken soll und der Teilnahme an dem Projekt „Grenzenlos – Globales Lernen in der beruflichen Schule“ gehört auch die THS zu jenen zukunftsweisenden Einrichtungen. Diese und weitere Ansätze stellen Lehrkräfte und Schülerschaft dem Staatssekretär vor, sprechen mit ihm über Ideen und Erfolge. Schüler der Jahrgangsstufe elf klären Weinmeister etwa über das an der beruflichen Schule entwickelte Konzept eines dialogischen Religions- und Ethikunterrichts auf. Seit über zehn Jahren wird die Idee vorangetrieben und sorgt deutschlandweit für Aufmerksamkeit. Im Fachdiskurs ist die Unterrichtsform als „Offenbacher Modell“ bekannt. Der dialogische Religions-und Ethikunterricht findet religionsübergreifend statt, integriert alle Schüler, unabhängig von Glauben und Weltanschauung. In dem von einem Team aus Lehrkräften für evangelische sowie katholische Religion, Islam und Ethik unterrichteten Fach geht es darum, voneinander zu lernen und Vorurteile abzubauen.
Das Engagement der Schule hat sich deutschlandweit herumgesprochen und hat auch das Schloss Bellevue erreicht. Am 29.11.2016 stattete der damalige Bundespräsident Joachim Gauck der THS einen offiziellen Besuch ab und informierte sich über die Integrationsarbeit. Wofür das Preisgeld ausgegeben wird, weiß die THS noch nicht. Fest steht, dass es nicht für den Schulalltag verwendet werden soll. „Wir wollen damit ein spezielles Projekt fördern“, kündigte Steinmeyer an. 500 Euro erhält die THS, weitere 500 Euro erhält die zweite Preisträgerin, Hibba Kauser.
Die 18-jährige Stadtschulsprecherin ist ein Beispiel und Vorbild dafür, dass sich junge Menschen für das Zusammenleben verschiedener Kulturen in Offenbacheinsetzen, urteilte die Jury, bestehend aus Vertreter von Politik, Wirtschaft, Kirchen und Medien. Seit vielen Jahren engagiert sich Hibba Kauser in der Schülervertretung, seit drei Jahren als Schulsprecherin. Die Leibnizschülerin mit pakistanischen Wurzeln lebt seit ihrem achten Lebensjahr in Offenbach. Geboren wurde Hibba Kauser in einer Erstaufnahmeeinrichtung in Schwedt an der Oder, wo sie die ersten vier Jahre ihres Lebens verbrachte. Sie ist unter anderem in der Flüchtlingshilfe aktiv, ist im Vorstand des Stadtschülerrates sowie der Landesschülervertretung und besucht regelmäßig Kitas, um mit Kita-Kindern mit Migrationshintergrund Deutsch zu sprechen. Dieses breit gefächerte soziale Engagement ist es, was Maren Schöne an ihrer Schülerin begeistert. Die Englischlehrerin kennt Hibba Kauser seit der vierten Klasse und hielt die Laudatio. Schöne lobt, dass ihre Schülerin nicht nur davon spricht, etwas verändern zu wollen, sondern ihre Worte in die Tat umsetzt. „Aufgrund ihrer Herkunft ist sie für viele ein Vorbild. Sie zeigt Migranten, was man erreichen kann, wenn man sich integriert und sie ist ein Beispiel dafür dass Migranten eine Bereicherung für Deutschland sein können.“